Radio "Grüne Welle" vom 02.12.04


Komplette Sendung als MP3-file:
>> ca. 15 MB-MP3-file

Themen der Sendung vom 02.12.04 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Claudia K. (CK), Uli (U), Ralf (Ra) sowie Hadie in der Technik
Moderation: U

AutorIn: a , SprecherIn: s


Die Machenschaften des Esso-Konzerns

Der Multikonzern Esso - oder im Englischen ExxonMobil - ist eine der größten und reichsten Firmen der Welt. Dadurch ist er nicht nur wirtschaftlich mächtig, sondern hat auch starken politischen Einfluss, den der Konzern auch skrupellos ausnutzt.

Exxon als der größte Ölproduzent der Welt ist durch seine Produkte mitverantwortlich für die Klimakatastrophe, auf die wir immer offensichtlicher zusteuern. Im Gegensatz zu anderen Ölkonzernen, die teilweise die Zeichen der Zeit erkannt haben, investiert Esso fast nichts in erneuerbare Energieformen.

Seine politische Macht zeigt der Konzern, indem er mit allen Mitteln die Einführung des ersten, verbindlichen internationalen Klimaabkommens, des Kyoto-Protokolls, bekämpft. Er war maßgeblich daran beteiligt, daß die USA als Nation mit dem höchsten Kohlendioxid-Ausstoß pro Kopf, dem Kyoto-Protokoll nicht beitrat und damit zunächst sein Inkrafttreten verhindert hat. Exxon erhält Unterstützung in der weiterhin regierenden Bush-Regierung, die eng mit der Ölindustrie verflochten ist. Der Präsident von ExxonMobil, Lee Raymond, brachte die Ansicht des Unternehmens 2002 mit folgendem Zitat auf den Punkt: "Kein Politiker der USA kann und will Kyoto umsetzen. Unsere Wirtschaft würde sonst am Krückstock gehen".

Exxon leugnet den von inzwischen tausenden Wissenschaftlern bestätigten Zusammenhang zwischen Kohlendioxidzunahme in der Atmosphäre und des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur und weist jede Verantwortung für die Klimazerstörung zurück. Das Unternehmen engagiert Wissenschaftler, die für die skeptische Beurteilung des Klimawandels bekannt sind. Exxon sorgte zudem durch eine Mitteilung an das Weiße Haus dafür, daß der ihnen unliebsame renommierte US-amerikanische Wissenschaftler Dr. Robert Watson als Leiter des internationalen Wissenschaftlergremiums IPCC seine Position verloren hat. Das IPCC berät die UN in Klimafragen und ihm gehören tausende Wissenschaftler aus aller Welt an. Dr. Robert Watson hatte sich für sofortige Maßnahmen zur Kohlendioxid-Reduzierung ausgesprochen. Diese Aktion der US-Regierung mit Unterstützung von ExxonMobil ist ein eindeutiger Angriff auf die Effektivität und Glaubwürdigkeit des Klimagremiums von Industrieseite. Der Nachfolger von Dr. Watson gilt als industriefreundlich.

Doch ExxonMobil zeigt sein schäbiges Gesicht auch in Verantwortungsbereichen, die den Konzern selbst betreffen. 1989 kam es mit der Havarie der Exxon Valdez im Prinz-William-Sund in Alaska zum größten Ölunfall in der Geschichte der USA. 40.000 Tonnen Erdöl traten aus und verschmutzten eine einmalige, weitgehend unberührte Küstenlandschaft. Hunderttausende Vögel und Fische und Tausende Säugetiere starben. Auch heute noch sterben in der Region Tiere, da immer noch Öl in erstaunlichen Mengen vorhanden ist. ExxonMobil ist zwar mehrfach zu Entschädigungen in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar verurteilt worden, doch hat bis heute - 15 Jahre nach der Katastrophe - keine Strafzahlungen an die betroffenen Küstengemeinden gezahlt. Die Ölkatastrophe der Exxon Valdez konnte diese Ausmaße annehmen, weil der Tanker nur eine Außenhülle hatte. Heute fährt die Exxon Valdez unter dem neuen Namen Exxon Mediterranean weiter mit nur einer Hülle über die Meere.

ExxonMobil kollaboriert zudem weltweit mit korrupten und diktatorischen Staaten. Für lukrative Erdölgeschäfte werden Menschen von Regierungen mit Gewalt vertrieben, ihre Häuser abgebrannt und das Land der oft am Existenzminimum Lebenden wird verseucht. Kritiker der Erdölprojekte werden oft eingeschüchtert, verhaftet oder einfach umgebracht.

Wer mehr zu den Machenschaften des Ölkonzerns ExxonMobil bzw. Esso wissen möchte, der kann z.B. Informationen bei Greenpeace Wuppertal erhalten unter der Telefon-Nr. 44 17 80 oder im Internet unter www.greenpeace.de/wuppertal. Im Internet ebenfalls zu finden ist die von Greenpeace eingerichtete Seite www.stoppesso.de. Dort werden auch die Zusammenhänge zur Politik von US-Präsident George W. Bush aufgezeigt.


Klimaveränderung

Klimaschutz fängt beim Kohlendioxid, abgekürzt Co2 an. Denn Co2 ist verantwortlich für die Klimaveränderung. Der Treibhauseffekt - Sonnenstrahlen, die aus der Dunstglocke nicht mehr in dem Maße heraustreten können, wie dies früher der Fall war. Die Folge: Erderwärmung.

Die Regierung um US Präsident Bush hat eben diesen Zusammenhang bislang abgestritten. Im Wahlkampf zur vergangenen Präsidentenwahl ist nun die Erkenntnis gekommen. In einem amtlichen Schreiben wird erstmals zugegeben, dass Co2 als Klimaveränderer zu sehen ist. Wie lange diese Erkenntnis vorhält, sollte kritisch beobachtet werden. Jedoch unterschrieben haben die USA das Kyoto Protokoll nicht.

Das Kyoto Protokoll ist eine globale Vereinbarung darüber, wieviel Co2 jedes teilnehmende Land in die Atmosphäre ausstossen darf. Gültig ist das Protokoll allerdings nur dann, wenn die teilnehmenden Nationen auf 55 % der weltweiten Co2 Emissionen kommen. Zuletzt ist Russland dem Kyoto-Protokoll beigetreten und hauchte so dem Vertragswerk zumindest Gültigkeit ein. Mit Russland konnten die erfoderlichen 55 % erreicht werden.

Mit dem Kyoto-Protokoll konnte eine Vereinbarung geschaffen werden, den Ausstoss von Treibhausgasen erstmalig zu deckeln. Jedes Land kann also in Grenzen vor sich hin rauchen. Kritiker sehen insbesondere in dem Handel mit Verschmutzungsrechten keinen wirklichen Ansporn für die reichen Länder. Russlands leidende Wirtschaft könnte viel mehr Emissionen in die Luft blasen, als das bisher geschieht. Soll heissen: die ausbleibenden Emissionen könnten an andere Länder verkauft werden. Dieser Handel mit Emissionsrechten ist durchaus möglich und in dem Protokoll vorgesehen.

Es muss gehandelt werden. Der Ausstoss von Treibhausgasen muss deutlich zurückgehen. Deshalb kommt den erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle zu. Erneuerbare Energien aus Windkraft, Solar und Wasserkraft. Deutschland liegt bei den größten Klimasündern in den Top Ten. Also kein Grund, sich auszuruhen. Frage: Wie oft wollen wir noch das Hochwasser aus 2002 erleben?


Greenpeace-Stand auf dem Lüntenbecker Weihnachtsmarkt

Die Greenpeace Gruppe Wuppertal macht wieder beim Weihnachtsmarkt in Lüntenbeck mit. Der Weihnachtsmarkt auf Schloss Lüntenbeck in Wuppertal ist am 2 und am 3 Adventswochenende, also am 04./05.12 und am 11./12.12.. Unser diesjähriges Standthema ist: Stromwechsel zu erneuerbaren Energien. Interessierte Menschen können sich über den Ökostromanbieter "Greenpeace Energy" informieren. Diese Stromgenossenschaft trägt einen guten Namen, ist jedoch von Greenpeace unabhängig, durch die 11.000 privaten Genossenschaftsanteilen auch unabhängig von Beteiligungen anderer Wirtschaftsunternehmen und Banken. Weitere Vorzüge: seit Jahren stabile Preise, auch für das kommende Jahr ist keine Preiserhöhung geplant; der Kunde bekommt festgelegte Garantien im Hinblick auf die Zusammensetzung des Stroms aus den verschiedenen Energieformen (also Solar, Wasserkraft, Gas) und über den Strompreis wird inbesondere der Neubau von umweltfreundlichen Anlagen (z. B. Solarparks) finanziert. Denn die Intention von Greenpeace Energy ist nicht die der Gewinnerzielung.

Neben der Themenarbeit können sich Interessierte überlegen, ob sie mal aktiv bei der Greenpeace Gruppe Wuppertal werden wollen. Dazu können sich diese Aktiven in eine Interessentenliste eintragen und in ersten Gesprächen Informationen über die Arbeit von Greenpeace hier in Wuppertal einholen. So sehen wir uns wieder auf Schloss Lüntenbeck in Wuppertal am 04./05.12. und 11./12.12.. Frohen Advent von Greenpeace in Wuppertal.


Sarah & Peter: Weihnachtsgeschenke

Sarah: Puh, meine Liste ist dieses Jahr ganz schön lang. Die Karten sind verschickt, aber nun muss ich noch Geschenke kaufen. Wie ist das bei Dir?

Peter: Ich habe zwar noch nicht genug Ideen, aber ich weiß wenigstens schon, wie ich die Geschenke einpacken werde.

Sarah: Wirklich? Wie denn? Sind noch Reste von der Blümchentapete von der letzten Renovierungsaktion übrig?

Peter: Das wäre auch keine schlechte Idee. Aber ich habe etwas noch Besseres: Ich nehme die Witzseite aus dem Wuppertaler Lokalteil der Zeitung. Meine Freunde kommen aus anderen Städten und kennen die noch nicht.

Sarah: Ich dachte schon, Du machst das Papier selbst oder gestaltest es mit Kartoffeldruck oder faltest lustige Verzierungen mit der Origami-Technik. Dann kann auch Zeitungspapier viel her machen.

Peter: Der Sinn des Verpackens liegt ja nicht in der Verpackung selbst. Sie dient nur der Überraschung.

Sarah: Trotzdem muß sie schön und feierlich aussehen. Unter dem Weihnachtsbaum darf kein Müllhaufen liegen - sonst glaubt nicht einmal mein Neffe mehr an den Weihnachtsmann.

Peter: Wenn Du schon Müll reduzieren willst, dann verwende das Papier wenigstens mehrfach oder nimm Recyclingpapier.

Sarah: Mache ich schon. Aber viel wichtiger ist die Frage, was ich nun einpacken soll?

Peter: Ich finde es auch schwierig etwas zu schenken. Zum Beispiel bei Matthias. Aber mit dem habe ich mich geinigt, dass wir uns nichts schenken. Man kann die Leute aber auch einfach mal fragen, was sie sich wünschen.

Sarah: Das klappt meistens nicht. Ich kriege immer Antworten wie: Ach, du musst mir nichts schenken. Oder: Denk Dir doch mal was Schönes aus. Dann stehe ich wieder am Anfang. Und die kleinen Wünsche erfüllt sich jeder sofort selbst. Ich kann doch nicht lauter Kerzenständer oder Nippes verschenken.

Peter: Nein, aber man kann auch immaterielle Dinge verschenken. - Z.B. Zeit mit Freunden! Anna habe ich z.B. ein Frühstück geschenkt. In netter Gesellschaft natürlich.

Sarah: Aha, mit Dir also.

Peter: Du machst mich ganz verlegen.

Sarah: Gutscheine sind nur schön, wenn sie eingelöst werden und die Fraktion der "Du musst mir nichts schenken" - Menschen tut das leider selten.Was schenkt man z.B. jemandem, den man nicht so gut kennt? Beim Weihnachts-Wichteln?

Peter: Was soll ich dazu sagen? Ah, mir fällt etwas ein. Ich habe z.B. einmal Regenwald-Gutscheine verschenkt.

Sarah: Da bekommt man ein Stück Regenwald und da kann man dann hinfahren?

Peter: Es wird den Einheimischen übertragen, aber man bekommt ein Zertifikat.

Sarah: Meiner Oma würde das bestimmt gefallen. O.K. Aber was bekommt Tante Louise? Ökologische Strickwolle?

Peter: Du forderst mich aber wirklich. Geschenken aus dem Ökoladen bin ich, wie Du weißst nicht abgeneigt. Du solltest aber doch Sachen verschenken, die man gebrauchen kann. Soweit ich weiß strickt Tante Louise schon seit Jahren nicht mehr, weil sie Rheuma hat.

Sarah: Ups, so etwas vergesse ich ständig.

Peter: Das was ich brauche, kaufe ich auf dem Lüntenbecker Weihnachtsmarkt. Greenpeace ist jedes Jahr dort und die haben witzige Geschenke. Für Jan werde ich wohl ein Umweltlabor kaufen.

Sarah: Haben die auch Spiele für Kinder?

Peter: Haben sie. Und Holzkreisel... und schöne Tierkalender auf Recyclingpapier und vieles mehr.

Sarah: Na, überlegen muss ich trotzdem noch bei dem einen oder anderen noch. Aber sicher finde ich ein paar schöne Geschenke, die man auch gebrauchen kann.

Peter: Hauptsache die Leute haben viel Freude daran. Auf dem Weihnachtsmarkt und an den Geschenken.