Radio "Grüne Welle" vom 05.07.01


Themen der Sendung vom 05.07.01 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Nicole (N), Claudia (Cl), Brigitte W. (BW), Ralf (Ra) sowie Hardy in der Technik
Moderation: N

AutorIn: a , SprecherIn: s


Die "dirty dozen" werden verboten

Was tun Sie, wenn Sie vergessen haben, den Wasserhahn abzustellen und Ihr Badezimmer ueberflutet ist? - Richtig. Sie drehen den Hahn ab und wischen dann den Boden. Das, was im alltaeglichen Leben so selbstverstaendlich scheint, entspricht nicht unbedingt der Logik, wenn es um die Industrie geht.

Beispiel Chemieindustrie: Hochgefaehrliche Dauergifte fuer Mensch, Fauna und Flora werden nicht einfach verboten. Das Pferd wird von hinten aufgezaeumt: Bei der Entsorgung. In den vergangenen Jahren wurden Gesetze erlassen, die untersagten, den Giftmuell ins Meer zu kippen oder in andere Laender zu schicken. Immerhin, aber aus dem Wasserhahn flossen weiterhin neue Dauergifte...

Jetzt wurde der Wasserhahn endlich ein Stueck weit zugedreht: Ende Mai wurde ein Verbot der 12 offiziell giftigsten Dauergifte mit der ueberwaeltigenden Zustimmung von 91 Laendern mit Hammerschlag und Applaus beschlossen. Dazu gehoert u.a. das Pflanzenschutzmittel DDT. DDT ist nur eines von vielen Beispielen fuer ein Pestizid, dass in noerdlichen Industrielaendern schon lange verboten ist, aber noch weiterhin dort produziert und weltweit verkauft wird.

Der Vertrag zum Verbot der Dauergifte hat noch Ecken und Kanten, aber er ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: Den Wasserhahn ganz zudrehen. Schon 1992 konnte Greenpeace in Rio de Janeiro massgebliche Vorschlaege in die Vorgespraeche einbringen und hat durch den oeffentlichen Druck ein grossen Anteil an dem jetzigen Erfolg. Wenn es gelingt, den Druck aufrecht zu halten, dann bestehen gute Chancen in einigen Jahren das naechste dirty dozen ins Buch der Umweltpolitik zu schreiben.