Radio "Grüne Welle" vom 06.05.04


Mit Verlosung der CD "Mensch" von Herbert Grönemeyer.

Komplette Sendung als MP3-file:
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Themen der Sendung vom 06.05.04 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Claudia K. (CK), Miriam E. (ME), Simone (S), Uli (U), Ralf (Ra), sowie Hadie in der Technik
Moderation: U

AutorIn: a , SprecherIn: s


Kurznachrichten zu Gentechnik

Große Probleme mit der Gentechnik Landwirtschaft in Argentinien

Argentinien startete in 1997 mit dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft. Vor allem das Gen-Soja "Roundup ready" der Firma Monsanto wurde eingesetzt. Dieses Soja ist gegen das Pestizid "Roundup Ready", also gegen Glyphosat, resistent. Alles andere wird abgetötet, nur die Pflanze selber nicht. Die Rechnung kommt nun nach Angaben des "New Scientists", da viele Ackerunkräuter mutieren und resistent gegen das Gift sind. Das ist in etwa mit der Resistenz durch die Antibiotika im Fleisch, das gegessen wird und dafür sorgt, dass einfache Antibiotika bei dem Menschen nicht mehr wirken, zu vergleichen. So müssen immer mehr und immer härtere Pestizide gespritzt werden. Die Menschen reagieren mit Ausschlag, Vögel bringen missgebildete Junge zur Welt. Eine Spirale ohne Ende. Urteilen Sie selbst ob Sie dieses Szenario aus Argentinien hier haben möchten.

Deutsche Landwirte aus Baden-Württemberg/Hohenlohe schließen sich gegen Gentechnik zusammen

Die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall in Baden Württemberg hat sich mit 700 Landwirten zusammengeschlossen, um die Region Hohenlohe gentechnikfrei zu halten. Die Bauern verpflichten sich, weder gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen noch zu verfüttern. Rund 90% sind davon konventionelle, also ganz normale Betriebe, lediglich 10% Bio-Bauern. Die Region Hohenlohe hat eher kleinstrukturelle Anbauflächen. Durch Auskreuzung der gentechnisch veränderten Pflanzen kann es schnell zu Verunreinigungen kommen. Der Zulauf zu dieser Erzeugergemeinschaft ist deshalb groß.

Greenpeace verhindert Aussaat von Genweizen in Sachsen Anhalt

Greenpeace hat in Bernburg/Sachsen Anhalt durch die Aussaat von Bioweizen den Anbau von gentechnisch veränderten Weizen verhindert. Die Firma Syngenta plante, Weizen mit einer geheimgehaltenen Erbsubstanz aus einem Pilz auszubringen. Dies ist durch Greenpeace verhindert worden. Greenpeace hatte außerdem am 12. März gegen die Aussaat des Gen-Weizens Einspruch eingelegt.


Energy-Tour durch Wuppertal der Verbraucherzentrale Wuppertal

Anmoderation:
Wie wird eigentlich Öko-Strom produziert? Und welche Energiequellen können dazu genutzt werden? Die Verbraucher-Zentrale bietet im Mai eine "Energy-Tour" an, bei der diese und andere Fragen beantwortet werden. Miriam hat darüber mit Stefan Bürk gesprochen, dem Energieberater der Verbraucher-Zentrale Wuppertal:

Beitrag:
Wie aus Sonne, Wind und anderen Energiequellen Öko-Strom gewonnen wird, können Interessierte am 15. Mai sozusagen live miterleben. Dann bietet die Verbraucher-Zentrale eine Exkursion an, bei der verschiedene Energieanlagen besichtigt werden. Stefan Bürk erzählt uns, was auf der "Energy-Tour" zu sehen sein wird:

"Wir werden verschiedene Anlagen zum Thema Energie besichtigen. Interessant wird sicherlich eine Holzpelletsheizung sein, die uns dann der Eigentümer vorführt und die wir uns angucken können. Dann schauen wir uns noch ein Windrad an, eines der ältesten Windräder hier in der Gegend und besichtigen bei der Gelegenheit auch noch einen Biohof. Dann werden wir auch noch ein Niedrigenergiehaus anschauen und es wird eine Solaranlage - sowohl eine für Stromerzeugung als auch eine Solaranlage zur Wärmeerzeugung von Warmwasser zu besichtigen geben."

Ein Windrad hat bestimmt jeder schonmal gesehen. Und auch Sonnenkollektoren finden sich vereinzelt auf Wuppertaler Dächern. Aber was ist denn ein Niedrigenergiehaus?

"Das Niedrigenergiehaus ist ein Haus, dass mit sehr wenig Heizenergie auskommt, weil es eine gute Wärmedämmung hat, gute Fenster, gute Dachdämmung und auch eine effiziente Heizungsanlage."

Und wie müssen wir uns eine Holzpelletsheizung vorstellen ?

"Bei der Holzpelletsheizung wird eben der nachwachsende Rohstoff Holz benutzt, allerdings muss man da nicht viel arbeiten und Holz hacken und tragen, sondern es sind feine Holzstückchen, die automatisch über ein Gebläse oder eine Schneckenförderung zu dem Kessel gefördert werden, so dass sie von der Automatik her ähnlich wie eine Gasheizung oder eine Ölheizung zu bedienen sind."

Bei der Energy-Tour wird aber nicht nur zugeschaut, wie ökologische Energie erzeugt wird: Bei der Exkursion wird nämlich auf das Auto verzichtet. Statt dessen schwingen sich die Teilnehmer auf ihre Fahrräder und erzeugen selber Energie, um die verschiedenen Besichtigungsorte zu erreichen.

Abmoderation:
Also, nochmal für alle Öko-Strom-Interessierten: Die Energy-Tour der Verbraucher-Zentrale findet am Samstag, dem 15. Mai, statt. Die Exkursion startet um 9.30 Uhr, Treffpunkt ist die Verbraucher-Zentrale in der Schlossbleiche 20. Die Teilnehmer sollten natürlich ihre Fahrräder dabei haben. Weitere Informationen gibt es bei der Verbraucher-Zentrale.


Bürogespräch von Sarah und Peter: Stromsparen

Peter: Hey, Sarah, ich glaube, Du hast vergessen Deinen Computer auszuschalten, bevor Du in die Mittagspause gegangen bist.

Sarah: Nee, das war Absicht. Sonst warte ich wieder bis er hochfährt, kann alle Passwörter neu eingeben und, und, und....

Peter: Und, und, und? Was gibt es denn da noch?

Sarah: Mein Mail-Account ist dann auch nicht mehr online...

Peter: Du hättest ja zumindest den Monitor ausschalten können. Dann bist du trotzdem online...

Sarah: Tja, mmh. Stimmt.

Peter: Außerdem könntest Du Deinen Energiesparmodus aktivieren. Dabei sparst noch mehr Strom.

Sarah: Aber optimal ist das immer noch nicht. Du bist bestimmt erst wirklich zufrieden, wenn der Rechner nicht einmal auf Standby läuft. Oh, ich glaube Dein Rechner ist schon fast wieder betriebsbereit.

Peter: In der Tat, für kurze Pausen kann der Rechner ja in den Stromsparmodus schalten. Dabei werden dann statt der durchschnittlich fast 130 W nur noch ca. 10 W verbraucht. Wenn ich aber z.B. nach Hause gehe, kann ich den Rechner auch ganz ausschalten.

Sarah: Zu Hause mache ich das auch. Da habe ich sogar eine Mehrfachsteckdose mit Schalter. An der hängt mein Computer, mein Drucker, mein Scanner...

Peter (fällt ein): ...Dein Kühlschrank, dein Anrufbeantworter...sonst hättest Du ja gestern zurückgerufen...

Sarah: Nein, natürlich nicht. Er ist wieder kaputt. Vielleicht sollte ich einen Butler einstellen, der die Anrufe entgegen nimmt.

Peter: Versuchs doch mal mit einem virtuellen Anrufbeantworter.

Sarah: Hä?

Peter: Wie z.B. der T-Net-Box?

Sarah: Ah, haben die nicht den RIO Innovationspreis 2002 gewonnen?

Peter: Keine Ahnung. Was ist das?

Sarah: Das ist der Ressourcen Input Optimierungs-Innovationspreis der Aachener Kathy-Beiss-Stiftung.

Peter: Aha. Na, egal. Aber eigentlich ist die Idee nicht schlecht. Immerhin verbraucht jedes Gerät im Standby-Betrieb Strom. Wenn man annimmt, dass in jedem deutschen Haushalt im Durchschnitt 10 Watt durch Standby verbraucht werden...

Sarah: Moment, wieso gerade 10 Watt? Du kannst ja gar nicht wissen, was bei mir auf Standby läuft?

Peter: Weil ich das bei mir einmal ausgemessen habe. Mein Fernseher verbraucht ca. 4 Watt, mein Drucker ca. 5 Watt auch wenn er ganz ausgeschaltet ist. Das Netzteil ist dann immer noch warm. Wenn man also ca. 10 Watt annimmt...

Sarah: ...ist das mit Sicherheit zu wenig.

Peter: Und trotzdem: Es gibt 80 Millionen Einwohner in Deutschland. Das sind dann etwas weniger als 800 Millionen Watt, denn nicht jeder lebt allein... und insgesamt ist das ungefähr so viel Leistung, wie ein mittleres Kernkraftwerk bereitstellt.

Sarah: Und jetzt möchtest Du in einer bundesweiten Stromsparkampagne ein Einsparkraftwerk bauen?

Peter: Ich glaube, Du nimmst mich nicht ganz ernst.

Sarah: Da täuschst Du Dich. Das nächste Mal, wenn ich essen gehe, schalte ich meinen Rechner bestimmt auch aus. Mmh, vielleicht leihe ich mir sogar mal ein Strommessgerät aus, in der Verbraucherzentrale Wuppertal oder bei den Stadtwerken. Dann messe ich meinen Strombedarf mal nach.

Peter: Mach das, es ist interessant und sogar kostenlos.