Radio "Grüne Welle" vom 06.01.00


Themen der Sendung vom 06.01.00 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Ulli S. (US), Ilona (I), Ralf (Ra), Brigitte (B), Ulli B. (UB) sowie Hardy in der Technik

AutorIn: a , SprecherIn: s


BUND kritisiert verkehrspolitische Wende in Wuppertal

Das vom Verkehrsausschuss am 2. Dezember beschlossene Massnahmenpaket stoesst bei der BUND-Kreisgruppe Wuppertal auf heftige Kritik. Die Umweltschuetzer sehen in dem 49- Punkte-Katalog von CDU und FDP eine klare Absage an eine oekologisch orientierte Stadtplanung.

Wichtige Errungenschaften wie die Foerderung des oeffentlichen Personennahverkehrs werden ersatzlos gestrichen, stattdessen wird den Buergerinnen und Buergern freie Fahrt im eigenen PKW und preiswertes oder kostenfreies Parken im Innenstadtbereich versprochen. Unbeachtet bleibt dabei, dass diese Massnahmen ein hoeheres Verkehrsaufkommen erzeugen werden und das Parkplatzangebot in den Innenstaedten schon jetzt nicht ausreicht.

Weiterhin sollen verkehrsberuhigte Zonen wieder zu Durchgangsstrassen werden, statt dessen verzichtet man auf Radwege. "Auf diese Weise wird sich die Lebensqualitaet im Innenstadtbereich erheblich verschlechtern," fuerchtet Ilona Schaefer vom BUND, "denn wer moechte schon an einer abgas- und laermbelasteten Strasse wohnen oder einen Einkaufsbummel machen?"

Die weitere Folge davon koennte sein, dass wieder mehr Menschen aus den Innenstaedten wegziehen und so ein neuer Bedarf an Wohnraum in den Randbereichen der Stadt entsteht. Das fuehrt wiederum zu weiterem Flaechenverbrauch und erzeugt ausserdem zusaetzliche Verkehrsstroeme. Die von der Verkehrs-Wende am staerksten Betroffenen sind mit Sicherheit die sozial Schwachen, alte Menschen und Kinder. Sie sind auf die Alternativen zum motorisierten Individualverkehr angewiesen - nur leider werden diese Beduerfnisse im Verkehrsausschuss nicht vertreten.

"Fuer uns ist diese Verkehrspolitische Wende ein Rueckschritt in die 60iger Jahre", findet I. Schaefer und raet: "Vielleicht sollten die CDU- und FDP- Mitglieder des Verkehrsausschusses noch einmal darueber nachdenken, dass auch sie Fussgaenger sind, sobald sie aus ihrem Auto aussteigen!"

Nach Ansicht des BUND sollte eine weitsichtige Stadtplanung ein lebenswertes Wuppertal zum Ziel haben und nicht nur kurzfristig den Beduerfnisse einzelner Gruppen entsprechen.

Weitere Informationen bei:
Ilona Schaefer, Pressesprecherin der BUND-Kreisgruppe Wuppertal, Tel.: 887002


Amphibienschutz an der B7n

Bereits im Fruehjahr 1997 erhielt die BUND-Kreisgruppe Wuppertal Kenntnis ueber Versaeumnisse bei Amphibienschutzmassmahmen an der B 7 n im Bereich Wuppertal-Dornap. Bis zum Sommer 1999 sind die erforderlichen Massnahmen nicht durchgefuehrt worden, obwohl ein von der Stadt Wuppertal in Auftrag gegebenes Gutachten eines Essener Planungsbueros deren Umsetzung fuer notwendig erachtet.

Um den Forderungen zum Schutz der dort lebenden Kreuzkroetenpopulation Nachdruck zu verleihen wandte sich die BUND- Kreisgruppe Wuppertal u.a. an das Ministerium fuer Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MURL). Das MURL bat daraufhin die Bezirksregierung Duesseldorf sowie die zustaendige Untere Landschaftsbehoerde der Stadt Wuppertal um Stellungnahmen.

Im November 1999 erhielt die BUND-Kreisgruppe ein Antwortschreiben des MURL, das die genannten Forderungen in jeder Hinsicht unterstuetzt. Im Bereich des betroffenen Landschaftsraumes befinde sich die einzige ueberlebensfaehige Kreuzkroetenpopulation im Bergischen Staedtedreieck. Auch fuer den Schutz weiterer Amphibienarten sei dieser Raum von Bedeutung. Zur Vermeidung dauerhafter Schaeden in diesem Gebiet sei ein dringlicher Handlungsbedarf gegeben. Dazu sei es erforderlich, dass alle im Gutachten des Planungsbueros beschriebenen ?direkte Massnahmen im Strassenumfeld? so kurzfristig wie moeglich umgesetzt werden.

Weiterhin wurden von Seiten der Wuppertaler Stadtverwaltung Fehler bei der Informationsuebermittlung eingeraeumt. Die Bezirksregierung hat die Stadt Wuppertal mit Schreiben vom 4. November 1999 gebeten, die als notwendig erachteten Massnahmen fortzufuehren und bis zum 1.Juni 2000 darueber zu berichten. Die BUND-Kreisgruppe hat daraufhin die Stadt Wuppertal um einen Bericht zum Stand der Massnahmen und deren voraussichtlicher Fertigstellung gebeten. In seiner Antwort erklaert das Ressort Umwelt, Gruenflaechen und Forsten, dass ein Teil der Massnahmen bis zur naechsten Kroetenwanderungsperiode fertiggestellt sein soll. Nach weiteren Beobachtungen koenne dann in einer zweiten Bauphase nachgebessert werden.

In jedem Falle wird der BUND wird das Geschehen an der B7n weiterhin aufmerksam verfolgen.

Weitere Informationen bei: Ilona Schaefer, Pressesprecherin der BUND-Kreisgruppe Wuppertal (Tel.:887002) oder H.P. Eckstein (Tel.: 85415)