Radio "Grüne Welle" vom 04.01.07


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Themen der Sendung vom 04.01.07 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Miriam E. (ME), Franziska (Fz), Claudia K. (CK), Sascha (Sa), Ralf (Ra) sowie Hadie in der Technik
Moderation: Ra

AutorIn: a , SprecherIn: s


Weihnachstgrußkarten-Klingeltonterror und die Tragweite der Folgen

Sarah: Guck mal, Peter, was ich für eine lustige Karte zu Weihnachten beikommen habe:

(Das Lied spielt...)

Peter: Nein, was für ein Unfug!

Sarah: Ich finde sie ganz witzig, aber jetzt ist Weihnachten ja vorbei. Schade, dass man die Karte nicht umprogrammieren kann. Jan hat nächste Woche Geburtstag und könnte so etwas tolles bestimmt auch sehr gut gebrauchen...

Peter: Und was wirst Du mit diesem Wunderwerk der Technik nun tun?

Sarah: Keine Ahnung. Da meine Freundin ja direkt in der Karte unterschrieben hat, kann ich sie nächstes Jahr nicht weiter verschenken. Also kann ich sie eigentlich auch gleich in Deinen Altpapierkorb legen.

Peter: Sarah, was glaubst Du eigentlich, was außer Papier noch in diesem Gerät steckt, - und was weder ins Altpapier noch in den normalen Müll soll?

Sarah: Lass mal überlegen, ein kleiner gelber Vogel wird es ja wohl nicht sein. Vielleicht ein bisschen Elektronik mit Knopfbatterie?

Peter: Genaauu! Ich habe mich darüber neulich kundig gemacht. Obwohl es verboten ist Akkus und Batterien in den normalen Müll zu werfen, werden nur 1/3 der gekauften Menge an Batterien und Akkus wieder zurückgegeben.

Sarah: Ja, das könnte stimmen. Ich gebe zum Beispiel nie Batterien zurück und wüsste auch gar nicht, die nächste Sammelstelle ist. - Das ist viel zu kompliziert, besonders, wo immer nur so kleine, einzelne Batterien anfallen. Da fällt das bisschen Gift doch gar nicht ins Gewicht.

Peter: Das bisschen Gift? Das sind einige tausend Tonnen Schwermetalle pro Jahr, die allein in Deutschland anfallen. Wenn die Stoffe über eine Deponie ins Grundwasser gelangen, oder über eine Müllverbrennung in die Luft, können sie die Umwelt und den Menschen schädigen. Cadmiumverbindungen können z.B. Nierenschäden hervorrufen und sind Krebsverdächtig. Blei lagert sich in den Knochen ab und so weiter.

Sarah: Und wo soll ich dann Deiner Ansicht nach mit der Mini-Knopfzelle aus der Karte hingehen?

Peter: Ganz einfach. Du sammelst die Batterien, und wenn Du mal neue kaufst, gibst Du die Verbrauchten im Fachhandel ab.

Sarah: Ganz toll. Nächstes Jahr, falls Lisa mir wieder eine Karte schenken will, werde ich ihr erst die Miniknopfzelle geben - die weiß dann auch bestimmt noch, in welchem 1Euro-Laden die ordnungsgemäß abzugeben ist.

Peter: Nein. Du kannst sie überall abgeben, wo Batterien und Akkus verkauft werden. Häufig sind allerdings keine Sammelbehälter sichtbar aufgestellt, wie es gesetzlich vorgesehen ist, aber Du kannst Dich an die VerkäuferInnen wenden.

Sarah: Dann kann ich die Batterie ja auch im Supermarkt mit abgeben. Da muss ich gleich ohnehin vorbeischauen.

Peter: Wusstest Du übrigens, dass Batterien zu ihrer Herstellung ca. 40-500 mal mehr Energie verbrauchen, als sie bei ihrer Nutzung später abgeben?

Sarah: Gilt das auch für Akkus?

Peter: Akkus kann man ja ungefähr 500 mal wieder aufladen. Da sieht es schon etwas besser aus.

Sarah: Ja, wie vorhin angedeutet: Es ist wirklich schade, dass man die Grußkarte nicht abwischen, aufladen und umprogrammieren kann.

Peter: Man sollte sich bei einigen Produkten überlegen, ob sie überhaupt sinnvoll sind. Muss wirklich der Turnschuh blinken, der Teddy sprechen und die Grußkarte singen?

(...das Lied spielt nochmal ...)